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Unternehmen

Biodiversitäts-Engagement gewürdigt

Wieder viel los beim Tag der Artenvielfalt

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[ Trochtelfingen, 31. Juli 2017 ] Die Bienen rund um den Schaubienenkasten in der ALB-GOLD Kräuter Welt summen. Die Schmetterlinge tanzen zwischen den Sonnenhüten und der Duft von Blüten und Kräutern wirkt betörend auf die Sinne. Eine unglaubliche Anzahl von Eindrücken strömt auf die Besucher ein. Und das alles auf dem Gelände eines Nudelherstellers auf der Schwäbischen Alb.

Professor Dr. Dr. Karl-Heinz Erdmann kann es kaum glauben, was für ein umfassendes Angebot zum Thema Biodiversität ein Wirtschaftsbetrieb hier auf die Beine stellt. „Ihr Engagement für die Artenvielfalt ist wirklich außergewöhnlich und scheint den Zeitgeist voll zu treffen“, richtete er seine Worte an die Firmenchefin Irmgard Freidler und ihren Sohn Oliver. Die hatten sich in der Mittagssonne am großen „Kopfbeet“ des Gartens eingefunden, um die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade der biologischen Vielfalt in Empfang zu nehmen. „Ich komme heute im Namen der Vereinten Nation zu ihnen nach Trochtelfingen. Diese Tatsache unterstreicht die Reichweite und Bedeutung der Auszeichnung nochmals“, betont der aus Bonn angereiste Fachgebietsleiter des Bundesamts für Naturschutz.

Seit 2012 werden von der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt Projekte geehrt, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Und der familiengeführte Betrieb auf der Schwäbischen Alb, engagiert sich schon lange für die biologische Vielfalt und nachhaltiges Handeln ein. So wurde bereits vor Jahren ein Biodiversitätscheck erfolgreich durchgeführt und auch für den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg war der Nudelhersteller bereits nominiert. Die aktuelle Auszeichnung erhält Alb-Gold für seinen beispielhaften Kräutergarten auf dem Firmengelände in Trochtelfingen. „Mir wurde erst jetzt in der Vorbereitung für den Termin richtig klar, welche Signalwirkung unser Engagement hat, und dass wir damit weit über unsere Grenzen hinaus einen Teil zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen können“, sagt Irmgard Freidler. „Eine Auszeichnung durch die vereinten Nationen bekommt man schließlich auch nicht jeden Tag“, so die Firmenchefin bei der Entgegennahme des Preises weiter. Sie freut sich, dass die Verbraucher mittlerweile an ihrem Unternehmen auch die Dinge schätzen, die über die Kernkompetenz Nudelherstellung hinausgehen.

Summ, summ, summ … und viel drum herum

Vom Akt der Auszeichnung haben vermutlich die meisten Gäste am vergangenen Sonntag nichts mitbekommen. Zuviel Interessantes wurde auf dem Markt und dem Tag der Artenvielfalt von den Partnern angeboten. Hochbetrieb bei den fleißigen Insekten herrschte beim Imkerverein Hohenzollern nicht nur am Schaubienenkasten, sondern auch am Informationsstand rund um das Thema Bienen und Honig. Am anderen Ende des Gartens hatte die Bienenelfe aus Reutlingen ein Quiz vorbereitet, bei dem man viel lernen konnte. Erstaunt war Birgit Wester über das Wissen, welches die kleinen und großen Teilnehmer bereits mitbrachten. „Da wurde in letzter Zeit bereits gute Aufklärungsarbeit in den Medien geleistet“, so die Naturpädagogin. Spaß und Spiel gab es am Alb-Gold Stand. Und Jugendliche und Erwachsene konnten sich von dort zu einer Handy-Fotosafari mit Dokumentarfilmer Joachim Stall aufmachen. „Mit wenigen Tricks und etwas Zusatzausrüstung lassen sich gerade in der Naturfotografie mit Smartphones ebenfalls super Ergebnisse erzielen“, erklärte der Fachmann.

Wer Schmetterlinge näher kennenlernen wollte, der war bei Gerhard Hummel aus Trochtelfingen gut aufgehoben. Mit seinem Netz fing er einige Prachtexemplare ein. So konnten die Gäste ganz genau hinschauen, welche Besonderheiten Zitronenfalter, Bläuling oder auch der Admiral haben. Und einer wollte gar nicht mehr zurück in die Freiheit: Dem Dickkopffalter gefiel es anscheinend bei der Gruppe so gut, dass er nur mit Nachdruck wieder zum Flug in die Freiheit startete.
Libellenlarven in unterschiedlichen Stadien, die Maulwurfsgrille und die Flügelschuppen des Schwalbenschwanzes konnten am Stand des Listhofs unterm Mikroskop betrachten. Viel zu tun hatten die Helferinnen und Helfer des Umweltbildungszentrums auch beim Kinderschminken und beim Bau von Marienkäferhäuschen. Langeweile kam dort keine auf.

Ebenso wenig wie bei den Damen des Genbänkles. Dieser Verein kümmert sich um den Erhalt alter Sorten. Und dass sich dieser lohnt, wissen nicht nur die Gourmets auf der Alb zu schätzen. Alb-Linse und auch das Filderkraut gehören zu den Sorten die über das Ländle hinaus bekannt sind, und die zur Unterstützung des Projekts fleißig verkauft wurden. Die Vielfalt in den Biotoptümpeln des Kräutergartens konnte man am Stand des BUND entdecken. Rückenschwimmer, Wasserschnecke und Baby- Molche sind nur eine kleine Auswahl der Bewohner, die sich in den Teichen wohl fühlen.
Abgerundet wurde das vielfältige Programm für die ganze Familie durch das Biosphärenmobil des Nabu und einen Stand des Bund Naturschutz Alb-Neckar, die ganz nebenbei auch noch eine Vielzahl von Naturschutzgebieten rund um das Firmenareal und den Kräutergarten betreuen.

Bei bestem Wetter ließ der Besucherstrom am späten Nachmittag nach. Und am Abend kehrte wieder Ruhe ein in der Kräuter Welt … nur das unaufhörliche Summen der fleißigen Bienen konnte noch vernommen werden.