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Sport

Generationswechsel bei der ALB-GOLD Trophy

Daubermann und Schwarzbauer siegen bei Schlammschlacht

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[ Münsingen, 06. Oktober 2019 ] Die Youngster haben sich bei der 23. Austragung der ALB-GOLD Mountainbike-Trophy am Sonntag in Münsingen durchgesetzt. Mit der Bayerin Antonia Daubermann (The Global Fine Art/ Stevens racing team) und dem Nürtinger Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) setzten sich nach 88 Kilometer zwei Sportler durch, die noch in der Klasse der unter 23-Jährigen unterwegs sind. Damit meldet eine neue Generation ihre Ansprüche fürs Podium an. Knapp 1000 Bikerinnen und Biker hatten für den Herbstklassiker gemeldet – 750 kamen schließlich bei kühlen Temperaturen und extremen Streckenverhältnissen ins Ziel im neuen Bike-Park.

Sportsgeist gewinnt
Nachdem der Morgen noch trocken begann, setze pünktlich zum Start um neun Uhr leichter Regen ein. Die e-Mountainbiker waren die ersten, die im Rahmen ihrer Country-Tour auf die aufgeweichte Strecke gingen. Zwanzig Minuten später waren dann die Profis und Hobbyfahrer über die Langdistanz an der Reihe. Vom Start weg wurde ein hohes Tempo eingeschlagen und die Favoriten setzen sich an die Spitze. Bei den Herren war zu Beginn noch eine Gruppe unterwegs, zu der unter anderem auch der Cross-Country Spezialist Luca Schwarzbauer, Vinzent Dorn (Team Centurion Vaude), der mehrfache Trophy-Sieger Markus Kaufmann und auch Routinier Uwe Hardter aus Münsingen gehörten. Nach einer Tempoverschärfung nach rund 50 Kilometer durch Schwarzbauer riss jedoch die Gruppe auseinander und auf das Podium durften sich nur noch die vier oben genannten Fahrer Hoffnung machen. Schwarzbauer war noch in der letzten Woche beim Mehretappenrennen Epic Israel bei beinahe 40 Grad im Einsatz. Die kühlen Temperaturen beeinflussten seine Leistung jedoch nicht im Geringsten. Er attackierte erneut und konnte sich mit Markus Kaufmann absetzen. Letztgenannter hatten dann im Finish etwas Pech, da sich die Kurbel bei ihm löste. Großen Sportsgeist bewies Schwarzbauer in dieser Situation in dem er seinem Konkurrenten das passende Miniwerkzeug überließ. Die Reparatur überließ er jedoch dem Pechvogel alleine und machte sich solo auf die letzten Kilometer in Richtung Ziel. Nach drei Stunden und einer Minute bog er glücklich mit dreckverschmiertem Gesicht als erster auf die Zielgerade im neu eröffneten MTB-Park ein. Kaufmann schaffte es mit wackelnder Kurbel auf einen guten zweiten Platz (3.02.22 Std.). Den Kampf um Platz drei verlor der Münsinger Uwe Hardter (3.04.01 Std.) gegen seinen 20 Jahre jüngeren Konkurrenten Vincent Dorn (3.04.00 Std.).
Bei den Damen machte Antonia Daubermann ein einsames Rennen. Mit fast sechs Minuten Vorsprung (3.29.48 Std.) durfte sie sich als überlegene Siegerin feiern lassen. Überglücklich war auch Leonie Daubermann (3.35.20 Std.), die mit 20 Jahren in ihrem ersten Marathon auf den zweiten Platz kam. Sie nutzte die Gunst der Stunde und schaffte es in einer Männergruppe den Großteil der Strecke zurückzulegen. Die letztjährige Siegerin Paulina Wörz (3.39.23 Std.) aus Kempten war zufrieden mit ihrer Leistung und meinte im Ziel, dass es keine Schande sei, den schnellen Daubermanns den Vortritt zu lassen.

Zufriedene Gesichter bei extremen Bedingungen
Insgesamt erreichten auf der Langdistanz 246 Teilnehmer das Ziel. Sicherlich hatten sich auch einige Teilnehmer aufgrund der besonders schweren Bedingungen entschieden kurzfristig noch auf die 44 Kilometer lange Kurzdistanz umzumelden. Diese absolvierten beinahe 400 Radler am Ende erfolgreich. Tagesschnellste bei den Damen war Julia Holder in 1.54.40 Stunden. Auf den Plätzen Zwei und Drei folgten Silke Wunderwald (2.03.33 Std.) und Anja Schwär (2.07.33 Std.). Tobias Steinhart hieß der Sieger bei den Herren. Er benötigte 1.35.12 Stunden und gewann ebenfalls klar vor Lukas Adrion (1.36.16 Std.) und Niklas Scherer (1.37.10 Stunden). Zudem wurde noch ein Minimarathon über 27 Kilometer für Einsteiger, Schüler und Jugendliche angeboten. Tagesschnellste waren bei den Mädchen Alexa Fuchs in einer Stunde und knapp zehn Minuten und bei den Jungs Marvin Sonntag in 1.02.23 Stunden.

Trotz des besonderen Wetters war die Organisation durch die TSG Münsingen, den TSV Mägerkingen und den SSV Meidelstetten einmal mehr vorbildlich. Die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuz in Münsingen registrierte nur sehr wenige Stürze mit Blessuren. „Die Fahrer haben im Ziel gezittert und geschmunzelt“, so Michael Lamparter, der Vorsitzende der Münsinger Radsportabteilung. „Wohl wissend, dass ein solch extremes Event auch immer die besseren Geschichten hergibt, die man gerne auch noch nach Jahren erzählt“. Schmunzeln durften die Sportler auch wegen der Clowns im Dienst, die sich mit Bürste, Seifenblasen und Föhn den verschmutzen Gesichtern näherten. Wie bereits in den letzten Jahren wird ein Teil der Startgelder an den Tübinger Verein gespendet, die in Kliniken und Altenheimen für eine schneller Genesung sorgen. Bei der Siegerehrung wurde ein Scheck von 2.400 Euro übergeben. So sorgen die Sportler durch ihr „Strampeln“ an diesem verregneten Tag sicherich auch für einige Erfolgsgeschichten - und vor allem Lächeln - außerhalb des Radrennens.