Trochtelfingen, [29. April 2024 ] – Was haben Nudeln mit Kröten, Molchen und Fröschen zu tun? Auf den ersten Blick gar nichts. Eine Verbindung findet sich jedoch in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alb. Seit Jahren engagiert sich der Nudelhersteller ALB-GOLD für den Schutz von Amphibien. Auf dem Firmengelände in Trochtelfingen werden jedes Frühjahr zahlreiche Kröten, Frösche und Molche vor den Gefahren der Zivilisation gerettet. Die Tiere müssen die Klaus-Freidler-Straße überqueren, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Und genau dort kommen Helfer zum Einsatz, die das Familienunternehmen zur Verfügung stellt, zusätzlich akquiriert und koordiniert.
Krötenrettung hat Tradition
Das Engagement für die Krötenrettung hat Tradition - und dies bereits seit einem Jahrzehnt. Mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie zahlreicher Schülerinnen, Schülern und Kindergärten aus der Umgebung, setzt sich ALB-GOLD gemeinsam für den Naturschutz ein.
„Sechs bis sieben Wochen steht der Zaun bei uns auf dem Gelände. Dann sind alle mit Herzblut dabei“, erklärt Sabrina Urban aus der Nachhaltigkeitsabteilung des Unternehmens. „Das Retten der Tiere könnten wir vermutlich auch mit den Kolleginnen und Kollegen allein bewältigen“, erklärt die Verantwortliche. „Wir erachten es aber als noch wichtiger, bei den Kindern von umliegenden Schulen und Kindergärten, ein Bewusstsein für den Schutz der Natur zu schaffen“, so Urban weiter.
Schulen und Kindergärten packen mit an
Die Freibühlschule in Engstingen, der Naturkindergarten in Hausen, die Trochtelfinger Werdenbergschule und auch der Kindergarten in Steinhilben waren dieses Jahr tatkräftige Partner. Insgesamt konnte fast 600 Tieren über die Straße geholfen werden. Nachdem im letzten Jahr gerade einmal die Hälfte erreicht wurde. ALB-GOLD betreibt ein detailliertes Monitoring und jede Kröte, jeder Molch und jeder Frosch werden gezählt und mit Hilfe eines Bestimmungsschlüssels korrekt zugeordnet. Vor knapp zwei Wochen war der Kindergarten aus Steinhilben vor Ort. „Der Ausflug war eine absolute Bereicherung für die Kinder“, sagt Carmen Dieth eine der Erzieherinnen. „Die Kinder verlieren so die Scheue und mögliche Abneigung gegenüber den Tieren. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen“, so Dieth weiter.
Monitoring zeigt Aufwärtstrend
Die Daten der gesamten Aktion werden nach Abschluss an den BUND in Reutlingen weitergegeben. Damit wird zur Überwachung der Populationen im Landkreis beigetragen. Heute wurden die beiden Zäune links und rechts der Straße abgebaut. Besonders erfreulich sind die deutlich gestiegenen Zahlen bei den Erdkröten. Im letzten Jahr gingen ganze sieben Kröten in die Eimer an den Zäunen - dieses Jahr waren es 113. „Wir sind froh, dass sich die Zahlen in diesem Jahr wieder nach oben entwickelt haben. Dies zeigt, dass wir gemeinsam - mit einer gewissen Ausdauer - einiges erreichen können“, freut sich Sabrina Urban am Tag des Abbaus. Dann zieht sie den letzten Eimer aus einem der achtzehn Löcher, die in den letzten Wochen zahlreichen Amphibien Schutz geboten haben.