Skip to main content Skip to page footer
Presse und News

Vielfalt im Wasser … und Wasser zu viel

Trotz Regen kamen die Gäste zum Tag der Artenvielfalt

[ Trochtelfingen, 01. August 2016 ] Wasser war das große Thema am Tag der Artenvielfalt am gestrigen Sonntag in der ALB-GOLD Kräuter Welt. Das Nass, das in Form von Regenschauern und Gewittern reichlich vom Himmel fiel, hielt vermutlich einige Gäste von einem Besuch ab. Die mit regenfester Bekleidung Ausgerüsteten kamen aber auch bei diesem Wetter voll auf ihre Kosten.

Den Fröschen, Wasserflöhen und Molchen im Tümpel auf dem Gelände war das feuchte Klima vermutlich egal. Ihr Zuhause war eine begehrte Anlaufstelle für die Naturfreunde. „Das Feuchtbiotop ist ein Traum“, freut sich der Fachmann in Sachen Naturschutz vom BUND Reutlingen. „Geht man nur einmal mit dem Kescher durch den Teich, hat man eine Vielfalt im Netz, die ihres Gleichen sucht“, erklärt er weiter. Mit dem Fang ging es dann zum Stand zurück, wo in einer großen Wanne Libellenlarven, kleine Molche oder auch die Wasserläufer genau studiert werden konnten.

Gleich daneben rätselten die Besucher, wie denn nun eine Wildkatze von einer getigerten Hauskatze zu unterscheiden ist? Rund 5.000 Stück der nachtaktiven und sehr scheuen Wildkatzen leben mittlerweile wieder in Deutschland. Auch auf der Alb soll sie wieder heimisch werden, was mit dem Projekt Wildkatzensprung forciert werden soll.

Nach vielen Jahren „Exil“ in der Samenbank von St. Petersburg, hat es die Alb-Linse wieder zurück auf die Alb geschafft. Das Projekt „Genbänkle“ der Hochschule Nürtingen und des Alb-Linsen Fördervereins zeigte wie jeder dazu beitragen kann, dass vergessene, alte Sorten wieder ein Zuhause finden können. Die Aussage der Initiative ist klar: auch im Gemüseanbau zählt die Vielfalt und Saatgutvermehrung und -bewahrung sollte nicht der Industrie überlassen werden.

Für die Bienen und Schmetterlinge in der Kräuter Welt war das Wetter nicht ideal. „Wenn es jetzt etwas wärmer und trockener wäre, dann könnte man am Einflugloch des Schaubienenkastens schön die Schwänzeltänze der Bienen beobachten“, erklärt die BienenElfe. Mit den Tänzen geben die fleißigen Nektarsammler ihren Kolleginnen Hinweise auf lohnenswerte Flugziele. Drei Mal muss eine Biene theoretisch den Erdball für ein Glas Honig umrunden. Dies und weitere Bieneninformationen erstaunte die Gäste beim Bienenquiz. Und dass mittlerweile der Rückgang der Bestäubungsleistung auch für den Obstanbau ein Problem ist, wurde am Stand der Bodensee-Stiftung erklärt. Gemeinsam mit Imkern, den Obstbauern und einem Lebensmittelhändler, soll die Bodensee-Region wieder blütenreicher gemacht und die Bestäubung durch Wildbienen gefördert werden.

Denn diese sind für die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsepflanzen noch wichtiger. Mit Schilf- und Bambusröhrchen, etwas Rinde und einer Laubsäge lässt sich ganz einfach ein kleines Bienenhaus für diese „wilden“ Gesellen bauen. Der Bund Naturschutz Alb-Neckar war gut damit beschäftigt und nutzte jede Regenpause gemeinsam mit den Kindern für die Eigenheimfertigung. Die passende Nahrung für die Bienchen sollte dann aus den zahlreich am ALB-GOLD Stand gefertigten Samenbomben wachsen. Fleißig wurden Lehmkugeln mit einer bunten Blütenmischung gefüllt, die im nächsten Jahr dann „abgefeuert“ werden sollen. Die daraus entstehenden kleinen Blüteninseln sind wunderschön fürs Auge und perfekte Nahrungsquellen für die Wildbienen.

Der mit Solarenergie betrieben Rotor des kleinen Hubschraubers am Biosphärenmobil drehte sich nicht ganz so schnell durch das reduzierte Sonnenlicht. Zu bestaunen und entdecken gab es aber noch viel mehr aus dem seit zehn Jahren geschützten Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Und auch unterm Regenschirm lässt sich die Kräuter Welt erkunden. Die Besucher ließen sich jedenfalls nicht von einer Führung durch den vielfältigen Garten abhalten. Und wer gerne auf eigene Faust losziehen wollte, der konnte die Markt-Rallye machen und dabei im Rahmen eines Quiz die unterschiedlichen Stände entdecken. Mit etwas Glück winkte am Ende noch ein toller Preis.

Ein Gewinner war beim sechsten Tag der Artenvielfalt jedenfalls die Natur. Denn die Besucher konnten viele praktischen Tipps mit nach Hause nehmen, wie sich mit kleinen Maßnahmen sehr viel für die Vielfalt tun lässt. Und am Ende des Tages ließ sich auch die Sonne wieder blicken, und lockte mit ihren wärmenden Strahlen die Bienen und Schmetterlinge aus ihren Regenverstecken.