[ Trochtelfingen, 4. Mai 2020 ] Die Hamsterkäufe gehen langsam zurück. Eine gewisse „neue Normalität“ stellt sich ein und Hefe, Mehl und Nudeln scheinen zur Genüge in den Haushalten vorhanden zu sein. Die letzten Wochen haben gezeigt, wie verletzlich unser globales Gesamtsystem ist. Ganze Industriebranchen kommen zum Erliegen, wenn die Nachfrage oder auch der Nachschub aus Asien fehlen. Plötzlich geht es in unserer Wohlstandsgesellschaft um die ganz essenziellen Dinge. Essen und Trinken mit der vorgeschalteten landwirtschaftlichen Urproduktion gehören definitiv dazu.
Die gute Nachricht vorab: Die Versorgung mit dem Großteil der Grundnahrungsmittel aus heimischer Produktion ist gesichert. Bei Getreide, Milcherzeugnissen, Kartoffeln oder auch Schweinefleisch beispielsweise produziert Deutschland mehr als für die Selbstversorgung benötigt würde.
Heimischer Hartweizen für Spätzle und Nudeln
Gerhard Wemmer führt einen von rund 266.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland. Wemmer baut auf dem Madachhof im Hegau neben vielen Kulturen auch Hartweizen – den sogenannten Durum - für Nudeln und Spätzle an. Das scheint nichts Außergewöhnliches zu sein, könnte man meinen. Ist es aber, denn Durum ist ein sehr sensibles Getreide, bevorzugt spezielle Anbaubedingungen und ist daher bei uns nicht einfach zu kultivieren. Bauer Wemmer ist einer von über 100 Vertragslandwirten, die den wertvollen Rohstoff für den schwäbischen Nudelhersteller ALB-GOLD anbauen. Dort mehrten sich in letzter Zeit die Anfragen, ob der Nudelnachschub garantiert werden kann. Natürlich, denn die findigen Schwaben setzen bereits seit rund fünf Jahren auf heimische Rohstoffe. Die Herkunft kann einfach nachvollzogen werden und auf kurzem Transportweg gelangen sie in die Produktion nach Trochtelfingen. Um Sicherheit für ausreichende Rohstoffmengen zu bekommen, wird Nudel-Durum in mehreren Regionen in Deutschland angebaut. Dadurch kann mit großer Wahrscheinlichkeit einem kompletten Ausfall von Ernte und Rohstofflieferung aufgrund von Wetterextremen, wie sie in den letzten Jahren vermehrt auftraten, vorgebeugt werden.
Landwirte ackern für Artenvielfalt
Die Landwirtschaft ist nicht nur wichtig für die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaften in Deutschland. Neben den Öko-Bauern engagieren sich immer mehr konventionelle Betriebe für die Artenvielfalt. In der Landschaft entstehen immer mehr bunte Blühflächen, in denen es kräftig summt. Auch der Hartweizen von Gerhard Wemmer trägt dazu bei, dass auf seinen Feldern wieder mehr Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen. Denn ALB-GOLD hat in seiner Qualitätsphilosophie mehr als die reinen Güteparameter festgelegt. Der Familienbetrieb setzt auch auf mehr Umweltqualität im Durum-Anbau und zahlt für die insgesamt hohen Qualitätsanforderungen den Landwirten auch einen höheren Preis. Mit mehrjährigen Blühstreifen als vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten und der Extensivierung einzelner landwirtschaftlichen Flächen zur Förderung der Ackerwildkräuter ackern die Bauern für die Vielfalt- damit wieder mehr blüht, summt und brummt in unserer Kulturlandschaft.
Mehrwert durch Regionalität
Feldschilder machen das Engagement auch für die Menschen in den Regionen sichtbar, die jetzt verstärkt spazieren gehen, radeln oder joggen. Die Landwirte und der Nudelhersteller sind sich einig: Regionale Lebensmittel sind mehr wert, denn sie bieten einen vielfachen Mehrwert. Sie helfen Arbeitsplätze in der Region zu sichern, sorgen für eine regionale Wertschöpfung, können meist klimaschonender und umweltfreundlicher hergestellt werden und sind zuverlässig - gerade in Krisenzeiten. Für Unternehmen wie ALB-GOLD ist die direkte Zusammenarbeit mit den heimischen Landwirten unverzichtbar und ein Garant für ausgezeichnete Qualität. Und wenn jetzt neben den vielen medizinischen Berufsfeldern auch Lebensmittelhandel, Landwirtschaft und Nahrungsmittelherstellung als systemrelevant eingestuft werden, ist dies zusätzlich ein Zeichen der Wertschätzung, die sich diese Gruppen wünschen und vor allem auch verdient haben.