[ Trochtelfingen, den 30. November 2020 ] Oliver und André Freidler sind Anfang Dreißig. Sie sind Kinder der Generation Ypsilon (why), die mittlerweile in Führungspositionen zahlreicher Unternehmen angekommen ist. Seit zehn Jahren arbeiten die beiden Brüder im familiengeführten Lebensmittelbetrieb, den ihr Großvater und Vater aufgebaut haben. Gemeinsam mit ihrer Mutter bilden sie heute die Geschäftsleitung von ALB-GOLD Teigwaren. Das Fragenstellen, welches ihrer Generation nachgesagt wird, gehört bei ihnen zum Arbeitsalltag. Ein selbstkritischer Blick auf die wirtschaftlichen und die darüber hinaus gehenden Ziele des Betriebs gehört für sie zu einem zukunftsgewandten Unternehmen dazu. Sicher sind für die beiden der ökonomische Erfolg oder der Ausbau und die Sicherung von Arbeitsplätzen weiterhin grundlegende Unternehmensziele. Aber genauso verstehen sie sich als Förderer der Biodiversität und Umwelt, Partner zahlreicher Vereine und Kultureinrichtungen, um damit zu einer enkeltauglichen Zukunft beizutragen.
Saubere Energie
Der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt sind Themen, die der Nudelhersteller bereits viele Jahre vor Fridays for Future auf der Agenda hatte. Die Spätzle- und Nudelherstellung ist energieintensiv – vor allem wird viel Wärme für die Trocknung benötigt. Die kommt bei Alb-Gold aus einer Hackschnitzelheizung. Dort werden 85 Prozent der Prozesswärme für die Nudelherstellung gewonnen – alles aus nachwachsenden regionalen Rohstoffen wie Hackschnitzel, Straßenbegleitgrün oder Heckenschnitt. Über sechs Millionen Liter Heizöl konnten seit dem Start 2011 eingespart werden. Derzeit wird zu den bereits bestehenden Fotovoltaikanlagen eine neue Anlage mit 750 Kilowatt-Peak montiert. Die dort erzeugte Leistung entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 240 durchschnittlichen Haushalten in Deutschland. Für den Familienbetrieb reicht der Sonnenstrom vom Dach, um in den Sommermonaten bis zu 35 Prozent der elektrischen Energie autark zu gewinnen. Das neue Produktionsgebäude wurde ebenfalls mit Weitsicht gebaut. Ein smartes Licht- und Lüftungskonzept senkt die Verbräuche und schafft künftig ein angenehmes Arbeitsklima.
Engagement für Umwelt gewürdigt
Zwei Auszeichnungen in diesem Jahr zeigen, dass auch das Land Baden-Württemberg das Umweltengagement von ALB-GOLD anerkennt. Im Juli gab es im Rahmen des Wettbewerbs „Baden-Württemberg blüht“ eine Auszeichnung für das Projekt zur Stärkung der Biodiversität im Hartweizenanbau. Im Herbst flatterte jetzt eine weitere erfreuliche Nachricht ins Haus. Das Unternehmen hat sich für die Endrunde des Umweltpreis Baden-Württemberg qualifiziert und ist damit für die Preisverleihung Anfang Dezember in Stuttgart offiziell nominiert. Ende September hatte sich eine achtköpfige Jury vor Ort über Ziele und Maßnahmen informiert. Überzeugen konnte das Unternehmen vor allem in den Bereichen Biodiversitätsförderung, Substitution von endlich zur Verfügung stehender Energie, der Strategie zur Plastikreduzierung in der Verpackung und natürlich im Bereich Umweltbildung und -kommunikation.
Am 9. Dezember werden die beiden Brüder Freidler gespannt auf die Bildschirme ihrer Laptops schauen. Dann werden in Stuttgart im Rahmen einer Online-Veranstaltung die Sieger verkündet. Noch ist nicht entschieden, wer ganz oben stehen wird. Aber ganz gleich zu welchem Platz es am Ende reichen wird, werden sich die jungen Unternehmer bereits am nächsten Tag fragen, wie sie ihr Unternehmen und ihre eigene Handlungsweise verbessern können, um die Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
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